Presse Aktuell
Was gibt es neues bei RHS Zwiesel
Vermisstensuche mit Hund und Drohne
30.01.2023 | Stand 30.01.2023, 18:12 Uhr
Drohne soll Funklöcher bei Suche nach Vermissten überbrücken
27.01.2023, 16:29 Uhr | Renate Roßberger
Auf der Suche nach vermissten Personen wird das Handy immer wichtiger. Doch im Bayerischen Wald ist das Mobilfunknetz oft nur schlecht. Nun soll eine spezielle Drohne der Rettungshundestaffel Zwiesel gegen Funklöcher helfen. Die Förderung steht.
Die Rettungshundestaffel Zwiesel im Landkreis Regen will zusammen mit der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) eine Drohne entwickeln, mit der man bei Suchaktionen Mobilfunklöcher stopfen kann. Dafür bekam sie jetzt auf der "Grünen Woche" in Berlin von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) einen Förderbescheid über rund 92.000 Euro.
Mobilfunklöcher für Suchaktionen stopfen
Insgesamt beträgt die Förderung mehr als 900.000 Euro. Der Löwenanteil des Geldes geht an das Modellvorhaben "Land.Funk" des "Fördervereins für einsatzorientierte, gemeinnützige Rettungshundestaffeln in Bayern". Im Modellvorhaben "Land.Funk" sollen spezielle Funkgeräte für Rettungshundestaffeln in ganz Bayern entwickelt werden. Das meldet der Grafenauer FDP-Bundestagsabgeordnete Muhanad Al-Halak.
Zum Artikel: Löcher im Handynetz: Bundesnetzagentur droht mit Bußgeldern
Probleme mit Mobilfunknetzen im Bayerischen Wald
Wie der Vorsitzende der Rettungshundestaffel Zwiesel, Georg Sedlmeier, am Freitag dem BR sagte, sollen beide Projekte die Arbeit der ehrenamtlichen Retter verbessern, die mit ihren Hunden oft bei der Suche nach vermissten Personen oder verirrten Wanderern helfen.
Die Staffeln dürfen grundsätzlich keine digitalen Funkgeräte wie zum Beispiel das Rote Kreuz oder die Feuerwehr benutzen, sondern sind auf eigene Funkgeräte oder ihre Handys angewiesen. Das sorgt aber in Wäldern oder anderen Gebieten mit instabilen Mobilfunknetzen oft für Probleme. Der Bayerische Wald mit seinen ausgedehnten Wäldern und der hügeligen Landschaft sei hier ein sehr problematisches Gebiet, so Sedlmeier.
Eine Drohne soll helfen
Deshalb möchte die Rettungshundestaffel Zwiesel nun mit der TH Deggendorf eine Drohne entwickeln, die bei Suchaktionen in einem Funkloch rund 50 Meter hoch aufsteigt und dort wie ein Mobilfunkmast wirkt. Die Drohne soll quasi vorübergehend die Lücke zwischen zwei Masten überbrücken und dann im Umkreis von fünf Kilometern ein stabiles 5G-Netz aufspannen.
Ob die Idee funktioniert, weiß man erst 2024. Bis dahin soll die Drohne in die Versuchsphase gehen, 2025 dann in die Testphase.
Spende statt Weihnachtskarten
19.12.2022 | Stand 19.12.2022, 4:00 Uhr
Zwiesel. Seit einigen Jahren verzichtet die Stadtverwaltung auf Weihnachtskarten und spendet stattdessen den Betrag.
Dieses Jahr erhält die Rettungshundestaffel Zwiesel e.V. die Spende. „Alle Mitglieder der Rettungshundestaffel haben ein gemeinsames Ziel – vermisste Personen mit Hilfe von Rettungshunden zu suchen. Dafür opfern die Mitglieder viel von ihrer Freizeit. Vielen Dank für diesen ehrenamtlichen Einsatz“, so die amtierende Bürgermeisterin Elisabeth Pfeffer. Über die Unterstützung freuten sich Georg Sedlmeier und Stadtrat Andreas Lobens von der RHS Zwiesel.
Rettungshundestaffel: So viele Einsätze wie nie - aber keine Anerkennung
08.09.2022 | Stand 08.09.2022, 21:06 Uhr | Johannes Krenner
Der Stellenwert der Rettungshundestaffel Zwiesel (Landkreis Regen) bei Vermisstensuchen wächst stetig, von der Politik werden sie allerdings nicht als Hilfsorganisation anerkannt. Das benachteiligt sie im Einsatz. Über eine Gruppe, die Leben rettet, nach dem Gesetz aber nichts weiter ist als ein beliebiger Gaudi-Verein.
Weil sie Leben retten!
24.09.2022 | Eva Fuchs
Auch die PNP-Stiftung unterstützt: Neuer Wagen für Rettungshundestaffel
11.08.2022 | Stand 11.08.2022, 14:57 Uhr
Künftig muss die Rettungshundestaffel Zwiesel ihre Einsätze nicht mehr im Freien koordinieren, sondern hat einen eigenen Wagen dafür. Möglich gemacht haben das vier Spender: Die Stiftung Carpe Vitam (Spende: 15 580 Euro), die Stiftung der Passauer Neuen Presse (5000 Euro), die VR-GenoBank Donau/Wald (1300 Euro) und die R+V Versicherung (600 Euro).
"Überragende Solidarität": Riesige Welle der Hilfsbereitschaft für die Ukraine
02.03.2022 | Stand 02.03.2022, 13:01 Uhr | Felix Drexler
Die Bilder schockieren. Der Krieg in der Ukraine beschäftigt auch die Menschen in der Region, viele sind bereit für die kriegsgeplagten Ukrainer zu spenden. Wie berichtet, hat sich auch in Zwiesel kurzfristig ein Helferteam zusammengefunden. Die ersten Hilfsgüter aus der Glasstadt sind bereits auf dem Weg in die Krisenregionen.
"Die Solidarität ist überragend", sagt PWG-Stadtrat Thomas Kagerbauer, der gemeinsam mit dem 3. Bürgermeister Jens Schlüter (Bündnis 90/Die Grünen) und "Schweigemarsch"-Organisatorin Sophie Sitarski über den Bayerwald-Boten und die sozialen Medien zum Spenden aufgerufen hat.
Bereits am Dienstag, als die von der Stadt zur Verfügung gestellten Räume im "Sta(n)d(t)punkt" zum ersten Mal öffneten, brachten über 100 Menschen Spenden vorbei. Viele reisten von weit her an. "An der Aktion haben sich Leute aus Zwiesel, Bischofsmais, Frauenau, Regen, Rinchnach, Patersdorf, Niederwinkling, Drachselsried, Spiegelau, Bayerisch Eisenstein, Ludwigsthal und Lindberg beteiligt", berichtet Kagerbauer. Auch im Kaufhaus Wegmann seien sehr viele Spenden abgegeben worden, Janos Metz und sein Team unterstütze die Aktion "herausragend".
Gesammelt werden die Sachen aus Zwiesel in Železná Ruda. Dort werden sie über Pilsen und Prag an die ukrainischen Grenzen gebracht. Die tschechischen Helfer haben bereits vor einigen Tagen den Kontakt zu den Krisenregionen hergestellt. "Bürgermeister Filip Smola und die Verwaltung sind begeistert über unsere Unterstützung. Die Kontaktdame teilte mir unter Tränen mit, dass sie überwältigt sind", erzählt Kagerbauer, der darüber hinaus mit dem Helferteam in Viechtach im Austausch steht. Auch über diesen Weg sollen Hilfsgüter aus Zwiesel an die ukrainischen Grenzen gelangen.
Insbesondere, um "sensible Waren" wie beispielsweise Medikamente aus erster Hand auszuliefern, wird Kagerbauer am Freitag sogar persönlich an die polnische Grenze fahren. Auf dem Rückweg will er in seinem Neunsitzer hilfesuchenden Menschen eine Mitfahrgelegenheit anbieten.
Auf Initiative von SPD-Stadtrat Andreas Lobenz und der Rettungshundestaffel wurde schon am Dienstag die erste Lieferung nach Tschechien gebracht. "Mehrere Autos, drei große Anhänger und ein Sprinter waren bis oben hin vollgepackt", sagt Kagerbauer. Aber auch nach der Abfahrt hatten die in Zwiesel verbliebenden Helfer alle Hände voll zu tun. Und nur wenige Stunden später, so erzählt es der umtriebige Organisator, war das Lager mit der gleichen Menge wieder aufgefüllt.
Trotz der riesigen Welle der Hilfsbereitschaft werden weiterhin Spenden benötigt. "Es gibt noch reichlich Kapazitäten", so Kagerbauer. Gefragt sind nach wie vor Hygieneartikel, Babykleidung, Windeln, Schlafsäcke, Matten, Zelte, haltbare Lebensmittel und Medikamente. Auch Kleidung wird gebraucht, insbesondere aber Regenmäntel und Winterjacken sowie Mützen und Handschuhe.
Am Mittwoch und am Donnerstag hat der Sta(n)d(t)punkt (das ehemalige Bekleidungsgeschäft "Bonita") erneut jeweils von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Ebenso können Spenden weiterhin im Kaufhaus Wegmann während der Öffnungszeiten abgegeben werden. "Für uns Helfer ist es am besten, wenn die Waren in einem beschrifteten Karton vorbeigebracht werden", sagt Kagerbauer. Notfalls gehe es aber auch ohne entsprechende Verpackung.
Um der zu erwartenden Flüchtlingswelle gewachsen zu sein, drängt Kagerbauer darauf, dass die Stadt schnellstmöglich entsprechende Maßnahmen ergreift. Seiner Ansicht nach sei ein Krisenstab notwendig, zumal es unter anderem bald darum gehe, Unterkünfte für die Flüchtlinge zu organisieren.
Warum manche Retter nach dem Einsatz gleich zur Arbeit müssen - und manche frei bekommen
15.10.2021 | Stand 23.10.2021, 3:33 Uhr | Carolin Federl
Die ganze Nacht sind Rettungshunde und ihre Besitzer oft im Einsatz. Danach gehen die Hundeführer - ohne Schlaf - zur Arbeit. Eine gewisse Erholungszeit können sie nämlich nicht in Anspruch nehmen. Ganz anders als beispielsweise Feuerwehrleute.
Sie waren ein zentraler Baustein bei der Suchaktion nach der zwei Tage im Böhmerwald vermissten achtjährigen Julia: Rettungshundestaffeln. Neben Polizisten, Feuerwehr, Kräften der Bergwacht und Hubschrauberbesatzungen haben laut Polizei etwa 115 Hunde und ihre Hundeführer nach Julia gesucht - zum Glück mit Erfolg, wie seit Dienstagnachmittag klar ist.
Einer der Hundeführer, die an der Suche beteiligt waren, war Thomas Schiller von der Rettungshundestaffel Zwiesel. Am späten Sonntagabend sei er alarmiert worden, die ganze Nacht auf Montag habe er mit fünf Kollegen und drei Hunden den Wald durchkämmt, danach sei er - ohne Schlaf - zur Arbeit gegangen, erzählte er der PNP. Bei seinen Kollegen sei es ebenso gewesen.
Doch ohne Schlaf nach so einem kräfteraubenden Einsatz direkt zur Arbeit? Darf man das? "Das ist bei uns die Regel", berichtet Schiller. Von der Freiwilligen Feuerwehr zum Beispiel kennt er das anders: Diese könnten nach einem Einsatz eine gewisse Erholungszeit in Anspruch nehmen. Für ihr Fehlen beim Arbeitgeber bekomme dieser einen entsprechenden finanziellen Ausgleich. Und auch andere Rettungskräfte, wie Sanitäter, hätten einen Anspruch auf die sogenannte Helferfreistellung. Warum gibt es so unterschiedliche Regelungen für die verschiedenen Rettungskräfte? Warum sind Helfer nicht gleich Helfer?
Die Situation ist furchtbar ungerecht“
"Die Situation ist furchtbar ungerecht", findet Andreas Kellringer, bayerischer Landesbeauftragter im Bundesverband Rettungshunde. Er erklärt die kleinen, aber feinen Unterschiede. "Es gibt zum Beispiel Rettungshundestaffeln, die bei einer Feuerwehr angegliedert sind, oder bei einer Rettungsorganisation wie dem Bayerischen Roten Kreuz." Diese würden laut Gesetz unter die Regelung zur Helferfreistellung fallen.
Das bayerische Innenministerium konkretisiert auf PNP-Anfrage: "Es gibt Freistellungs-, Entgeltfortzahlungs- und Erstattungsansprüche für ehrenamtliche Einsatzkräfte im Feuerwehrdienst, Rettungsdienst und zur Katastrophenabwehr (Art. 9, 10 BayFwG, Art. 33a BayRDG, Art. 17 BayKSG). Der Freistellungsanspruch bei Einsätzen der Feuerwehr, im Rettungsdienst und zur Katastrophenabwehr ist somit umfassend geregelt.“
Kein Anspruch auf Helferfreistellung
Viele Rettungshundestaffeln seien allerdings als Verein organisiert, sagt Andreas Kellringer. Allein im Bundesverband Rettungshunde gebe es 80 Hundestaffeln mit 2500 Einsatzteams. 16 dieser Staffeln mit 130 Teams - ein Team besteht immer aus zwei Personen und einem Rettungshund - sind es in Bayern. "Sie gelten damit als private Retter und haben keinen Anspruch auf Helferfreistellung", sagt Kellringer. "Hier werden wir stiefmütterlich behandelt.“
Das Problem sei schlicht eine Regelungslücke. Wichtig sei nämlich die Art der Alarmierung der Retter. "Wir werden nicht über die Integrierte Leitstelle (ILS) alarmiert, sondern von der Polizei angefordert und fallen damit nicht unter die geltenden gesetzlichen Regeln." Dass dem tatsächlich so ist, bestätigt auch die Antwort des Innenministeriums: "Auch Einsätze eines Rettungshundeführers können dem Grunde nach den Regelungen zur sogenannten ,Helferfreistellung' unterfallen (vgl. Art 17 Abs. 2 Bayerisches Katastrophenschutzgesetz). Nach dem Bayerischen Katastrophenschutzgesetz gelten die Vorschriften der ,Helferfreistellung' für ehrenamtliche Helfer der freiwilligen Hilfsorganisationen oder privater Organisationen, die von der Integrierten Leitstelle (ILS) als Mitglied einer Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) alarmiert werden, um zur Abwehr einer konkreten Gefahr beizutragen. Hierzu zählen auch Vermisstensuchen durch Rettungshundestaffeln (...). Sofern diese Voraussetzungen erfüllt sind, sind Kräfte während der Teilnahme am Einsatz und für einen angemessenen Zeitraum danach zur Arbeitsleistung nicht verpflichtet, der Arbeitgeber zahlt dem Arbeitnehmer für die Zeiten der Freistellung das Arbeitsentgelt fort und der private Arbeitgeber erhält die abrechenbaren Leistungen von der Organisation erstattet, für die der Arbeitnehmer tätig wird. Der Freistaat Bayern wiederum erstattet der Organisation die notwendigen Aufwendungen (Art. 17 Abs. 2 BayKSG i.V.m. Art. 33a Abs. 5 BayRDG).“
Forderung nach Nachbesserung
Aus diesem Grund fordert Kellringer: "Im Landtag gäbe es Regelungsbedarf, was für private freiwillige Rettungskräfte, die auf Anforderung der Polizei im Einsatz sind, gelten soll. Dahingehend müsste das Polizeiaufgabengesetz nachgebessert werden." Seit dreieinhalb Jahren kämpfe er nun schon um Gleichstellung. Freilich will er nicht missverstanden werden: "Wir alle tun die Rettungsarbeit, weil es uns eine Herzensangelegenheit ist. Aber dennoch weckt die Ungleichbehandlung Begehrlichkeiten.“
Auf die Frage, warum die als Verein organisierten Rettungshundestaffeln sich dann nicht einfach dem BRK oder der Feuerwehr angliedern, hat Kellringer eine einfache Antwort: "Weil man zum Beispiel bei der Feuerwehr dann auch eine Truppmannausbildung macht und in anderen Bereichen der Wehr eingesetzt werden kann. Und manche Retter wollen einfach überwiegend die Rettungsarbeit mit den Hunden machen.“
Im Zuge der Aufmerksamkeit, die den Rettungshundestaffeln nach dem dramatischen Fall der kleinen Julia zuteil geworden ist, hofft Andreas Kellringer nun jedenfalls darauf, dass sich etwas tut. "Ich habe die Zuversicht, dass der Landtag diese Regelungslücke bald schließen wird."
Rettungshundestaffel Zwiesel: "Hunde geben viel zurück"
29.05.2021 | Stand 29.05.2021, 6:06 Uhr | Felix Drexler
Im Gespräch mit dem Bayerwald-Boten berichtet der Zwieseler Georg Sedlmeier von den Herausforderungen, die er als Vorsitzender der örtlichen Rettungshundestaffel zu bewältigen hat.
Manchmal ist sie nur der Anlass für einen kurzen Ratsch, ein anderes Mal der Auftakt für ein ausgedehntes Gespräch. In seiner Interview-Serie bittet der Bayerwald-Bote zu einer Tasse Kaffee.
Diesmal mit dabei ist Georg Sedlmeier. Dem 61-Jährigen und seiner Frau Gerti haben es die Vierbeiner auch privat angetan. Die Hündinnen "Ruby" und "Lucy" sind vollwertige Familienmitglieder.